Am Silvesterabend stand für uns nicht die übliche Party auf dem Programm, sondern es ging ab nach Heerenveen (NL). Im Eisschnelllaufmekka fand vom 5. bis 7. Januar die Europameisterschaft statt. Am Samstag startete ich über die 500m und lief dabei eine neue persönliche Bestzeit von 40.30s. Der Fokus lag jedoch ganz auf dem Teampursuit, der am Sonntag anstand. Gemeinsam mit Kaitlyn McGregor und Ramona Härdi gelang es uns, ein historisches Ergebnis zu erzielen, indem wir als erste Schweizerinnen eine Medaille bei einem Großereignis gewannen. Die Nervosität war spürbar, da es meine erste EM war, und wir wussten, dass eine Medaille in Reichweite lag. Vor rund 12.000 Zuschauern in einem ausverkauften Stadion zitterten meine Beine ganz schön am Start. Wir starteten im letzten Paar gegen Deutschland, nachdem die Niederländerinnen im vorherigen Paar bereits eine beeindruckende Zeit gesetzt hatten. Nach einem super Start lagen wir nach zwei Runden knapp hinter den Niederländerinnen. Danach verloren wir etwas mehr und landeten nach einem unglaublich spannenden Direktduell gegen Deutschland nur 0.07 Sekunden hinter diesen auf dem dritten Platz und mit 0.01 Sekunden Vorsprung denkbar knapp vor den Italienerinnen. Die Niederländerinnen gewannen das Rennen souverän.
Das Gefühl, von so vielen Zuschauern angefeuert zu werden und auf das Podium zu steigen, war unbeschreiblich und wird für mich unvergesslich bleiben. Es mit meinen Teamkolleginnen zu teilen, machte dieses Erlebnis umso schöner.